EIN STEIN
Ich bin ein Stein,
du nennst mich unbelebt,
und doch ensprang mein Sein
dem Geist, der Welten webt.
Vor hundert Ewigkeiten
aus meinem Heimatland
träumt ich mich in die Zeiten,
bin Gott im Steingewand.
Ich fühle deine weiche
auf meiner rauhen Haut.
Unsre Heimat ist die gleiche,
du bist mir lang vertraut.
Mein Atem ist ganz leise,
langsam und unhörbar,
dauert auf seine Weise
unendlich und ein Jahr.
Margarete Lassi